Wien (OTS) – Spritzen im Park, direkt neben spielenden Kindern: Der
Fritz-Imhoff-
Park in Mariahilf sorgt erneut für Schlagzeilen. Laut einem Bericht
in der Sendung „Wien Heute“ hat sich der Park mittlerweile zu einem
Brennpunkt der Drogenszene entwickelt. Immer mehr Menschen
konsumieren Drogen im öffentlichen Raum – oft in unmittelbarer Nähe
von Kindern.
Sicherheitsgefühl der Anrainer massiv beeinträchtigt
Das nahegelegene Suchtzentrum Jedmayer steht seit Jahren unter
Druck, wie vor allem der Tätigkeitsbericht der Suchthilfe Wien für
2024 zeigt: Die Inanspruchnahme ist massiv gestiegen, teilweise weit
über das Vor-Corona-Niveau hinaus.
„Der Fritz-Imhoff-Park und die U6-Station Gumpendorfer Straße
samt Vorplatz zählen seit Jahren zu den größten
Sicherheitsbrennpunkten Wiens. Das subjektive Sicherheitsgefühl der
Anrainerinnen und Anrainer ist massiv eingeschränkt – und die Politik
schaut zu. Bezirksvorsteher Rumelhart hat 2024 im Bezirksparlament
eine Anrainerversammlung mit Polizei und allen zuständigen
Dienststellen versprochen. Angesichts der massiven Verschlechterung
der Lage muss diese jetzt endlich stattfinden. Hier werden wir nicht
lockerlassen“, fordert Gerhard Hammerer, Bezirksparteiobmann der ÖVP
Mariahilf, der auch ankündigt dieses Thema in der nächsten
Bezirksvertretungssitzung neuerlich aufs Tapet zu bringen.
Die Volkspartei fordert daher die Umsetzung eines kurz- bis
mittelfristigen Maßnahmenpakets. Darunter die Verordnung einer
Alkoholverbotszone, die regelmäßige Reinigung und verstärkter Einsatz
von Sozialarbeitern im Fritz-Imhoff-Park, ein permanenter
Sicherheitsdienst der Wiener Linien in der U6-Station Gumpendorfer
Straße sowie die Einrichtung von Notrufsäulen und Videoüberwachung im
Bereich der Hotspots.
„Wien braucht endlich auch ein umfassendes, stadtweites
Suchthilfekonzept, um den Standort zu entlasten. Eine einzige
Einrichtung, ein einzelnes Grätzel kann nicht die Drogenprobleme
einer Zwei-Millionen-Metropole schultern. Nur wenn wir die Sorgen der
Menschen vor Ort ernst nehmen und handeln, können wir das subjektive
Sicherheitsgefühl und damit die Lebensqualität im Jedmayer-Grätzl
wieder deutlich verbessern“, so Hammerer.
Polizei darf nicht zum Sündenbock gemacht werden
Der Sicherheitssprecher der Wiener Volkspartei, Gemeinderat Hannes
Taborsky kritisiert die Stadtregierung scharf: „Es ist ein
durchsichtiges Ablenkungsmanöver, wenn der Drogenkoordinator der
Stadt versucht, die Verantwortung für die massiven Probleme im Fritz-
Imhoff-Park der Polizei zuzuschieben. Die Wiener Polizei arbeitet Tag
für Tag mit höchstem Einsatz und Professionalität, sie garantiert
Sicherheit unter schwierigsten Rahmenbedingungen und ist damit nicht
Teil des Problems, sondern oft die letzte Bastion. Befremdlich ist
vielmehr die Tatsache, dass die Stadt seit Jahren die Augen vor der
Realität verschließt, keine nachhaltigen Maßnahmen setzt und nun
versucht, ihre eigenen Versäumnisse auf die Polizei abzuwälzen.
Anstatt jene Institution schlechtzureden, die den Menschen in Wien
Sicherheit gibt, wäre es höchste Zeit, endlich selbst Verantwortung
zu übernehmen. Die Stadtregierung ist gefordert, sofort wirksame
Maßnahmen zu setzen, anstatt auf billige Schuldzuweisungen
auszuweichen.“
In diesem Zusammenhang erinnert Taborsky daran, dass hierbei auch
die seitens der Wiener Volkspartei geforderte Stadtwache für Abhilfe
sorgen könnte. „Die Stadt Wien leistet sich bekanntlich zig `
Kapperltruppen´ – von Waste-Watchern über Parkraumüberwachung bis zu
den Ordnungsdiensten in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese
Vielzahl an Parallelorganisationen ist ineffizient und unkoordiniert.
Diese Kräfte sollten gebündelt und sinnvoll eingesetzt werden, um
auch die Bundespolizei spürbar zu entlasten. Die Stadtregierung darf
hier nicht länger blockieren“, so Taborsky abschließend.