Wien (OTS) – Wenn weltweit Wahrzeichen in Gold erstrahlen, ist es ein
sichtbares
Zeichen für Solidarität und Empathie: Jedes Jahr erkranken rund
400.000 Kinder und Jugendliche weltweit an Krebs – in Österreich sind
es etwa 300-350. Der Childhood Cancer Awareness Month, der jährlich
im September begangen wird, macht auf die besonderen
Herausforderungen von Kindern mit Krebs und ihren Familien
aufmerksam.
Kinderkrebs ist eine seltene, aber gravierende Erkrankung. Die
Diagnose trifft Familien oft völlig unvorbereitet. Anders als bei
Erwachsenen, bei denen äußere Risikofaktoren eine große Rolle
spielen, liegen die Ursachen bei Kindern häufig in spontan
auftredenden genetischen oder epigenetischen Veränderungen. „Diese
Mutationen entstehen meist spontan, ohne erkennbare Ursache und
machen viele kindliche Krebserkrankungen besonders aggressiv“,
erklärt Ass.-Prof. Dr. Eleni Tomazou, Wissenschaftliche Interim-Co-
Direktorin der St. Anna Kinderkrebsforschung.
„Wir forschen für betroffenen Kinder, und entwickeln gemeinsam
bessere Therapien und spezialisierte Diagnostik“, so Dr. Sabine
Taschner-Mandl, Wissenschaftliche Interim-Co-Direktorin der St. Anna
Kinderkrebsforschung. Der September ist daher ein wichtiges Signal,
sind sich die beiden Wissenschafterinnen einig: Denn die Forschung
arbeite intensiv daran, die genetischen und molekularen Grundlagen
von Kinderkrebs zu verstehen und gezielte Therapien zu entwickeln,
die direkt an der Quelle ansetzen, nämlich bei den genetischen
Fehlern, die das unkontrollierte Zellwachstum auslösen.
Zwtl.: Internationale Bewegung mit österreichischer Beteiligung
Der Childhood Cancer Awareness Month wurde in den 1990er-Jahren
von betroffenen Eltern in den USA initiiert und hat sich rasch zu
einer weltweiten Bewegung entwickelt. Seither wird das Thema
Kinderkrebs dank der Unterstützung von internationalen Organisationen
wie Childhood Cancer International und der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Zentrum der öffentlichen
Aufmerksamkeit gerückt. In den USA wurde der September im Jahr 2012
sogar offiziell zum National Childhood Cancer Awareness Month
erklärt. Das war ein wichtiger Meilenstein, um die nationale
Aufmerksamkeit zu erhöhen und die Erforschung von Kinderkrebs zu
fördern.
Auch in Österreich ist der Awareness-Monat fest etabliert.
Institutionen wie die spendenbasierte St. Anna Kinderkrebsforschung
informieren in diesem Zeitraum über die Krankheit und motivieren
dazu, selbst aktiv zu werden und zu spenden. Denn: trotz beachtlicher
Fortschritte bestehen weiterhin große Herausforderungen:
–
Krebsentstehung : Der Ursprung vieler Krebsarten ist noch immer
nicht vollständig geklärt
–
Langzeitfolgen : Viele Kinder überleben ihre Krebserkrankung,
leiden jedoch an Spätfolgen
–
Fehlende spezifische Therapien : Gerade seltene und besonders
aggressive Krebsarten benötigen gezielte, auf Kinder abgestimmte
Forschung und Therapien.
Zwtl.: Forschung als Hoffnungsträger
Dank jahrzehntelanger Anstrengungen liegt die Fünf-Jahres-
Überlebensrate bei Kinderkrebs in Österreich mittlerweile bei mehr
als 80 Prozent . Bei bestimmten Krebsarten sind die Chancen sogar
noch höher. Möglich wird das vor allem durch die enge Verzahnung von
Forschung und klinischer Versorgung – eine Brücke, die an der St.
Anna Kinderkrebsforschung und dem St. Anna Kinderspital in Wien
beispielhaft gelebt wird. Hier verbindet sich die unmittelbare
Betreuung der jungen Patient*innen mit international anerkannter
Forschung zu Entstehung, Diagnose und Behandlung von Kinderkrebs.
Doch solange noch ein Kind an Krebs stirbt, bleibt viel zu tun.
„Der September ist mehr als ein Monat im Kalender“, betont Univ.-
Prof. DDr. Caroline Hutter, Institutsleiterin der St. Anna
Kinderkrebsforschung und Ärztliche Direktorin des St. Anna
Kinderspitals. „Er ist ein Aufruf zum Handeln, denn jedes Kind
verdient die Chance auf Heilung.“
Über die St. Anna Kinderkrebsforschung
Die St. Anna Kinderkrebsforschung (St. Anna Children’s Cancer
Research Institute, CCRI) ist eine internationale und
interdisziplinäre Forschungseinrichtung, die das Ziel verfolgt, durch
innovative Forschung diagnostische, prognostische und therapeutische
Strategien für die Behandlung von an Krebs erkrankten Kindern und
Jugendlichen weiterzuentwickeln und zu verbessern. Unter Einbeziehung
der spezifischen Besonderheiten kindlicher Tumorerkrankungen arbeiten
engagierte Forschungsgruppen auf den Gebieten Tumorgenomik und –
epigenomik, Immunologie, Molekularbiologie, Zellbiologie,
Bioinformatik und klinische Forschung gemeinsam daran, neueste
wissenschaftlich-experimentelle Erkenntnisse mit den klinischen
Bedürfnissen der Ärzt*innen in Einklang zu bringen und das
Wohlergehen der jungen Patient*innen nachhaltig zu verbessern.
www.ccri.at www.kinderkrebsforschung.at