Wien (OTS) – Von den rund 1,8 Millionen Jugendlichen unter 19 Jahren,
die im
Jahresdurchschnitt 2024 in Österreich lebten, hatten 29,6 Prozent
einen Migrationshintergrund. Am höchsten war dieser Wert in Wien mit
rund 54,2%, am niedrigsten im Burgenland mit 17,6 %. Das neue ÖIF-
Factsheet „Schule und Integration“ liefert zum Schulstart aktuelle
Zahlen, Daten und Fakten zu Schüler/innen mit nicht-deutscher
Umgangssprache, außerordentlichen Schüler/innen und
Deutschförderklassen.
Syrer/innen größte Gruppe unter im Ausland geborenen Jugendlichen
Von den rund 518.400 Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist ein
Drittel selbst im Ausland geboren (erste Generation), während zwei
Drittel in Österreich geboren wurden und Eltern haben, die im Ausland
geboren wurden (zweite Generation). Betrachtet man die Jugendlichen
nach Geburtsland (Stand 1.1.2025), stellen Syrer/innen (28.503) die
größte Gruppe unter den im Ausland Geborenen dar, gefolgt von
Ukrainer/innen (24.995), Deutschen (21.655), Rumän/innen (13.644) und
Ungar/innen (9.924).
Jede/r fünfte Schüler/in in Österreich hat eine ausländische
Staatsangehörigkeit
Der Anteil der ausländischen Schüler/innen in Österreich ist in den
vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen: Waren im Schuljahr
2006/07 noch 9 Prozent der Schüler/innen ausländische
Staatsangehörige, lag der österreichweite Anteil im Schuljahr 2023/24
bereits bei 20% und hat sich damit mehr als verdoppelt. Besonders
hoch ist der Anteil in Wien (37 %), gefolgt von Salzburg (19 %) und
Vorarlberg (18 %). Am niedrigsten fällt der Anteil von Schüler/innen
mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Kärnten (14 %), dem
Burgenland (15 %) und in Tirol (16 %) aus.
26 Prozent der Schüler/innen in Österreich mit nicht-deutscher
Umgangssprache – In Wien rund die Hälfte aller Schüler/innen
Österreichweit hatten im Schuljahr 2023/24 insgesamt 26 Prozent der
Schüler/innen eine nicht-deutsche Umgangssprache. Wien verzeichnet
mit 49 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von Vorarlberg (25 %) und
Salzburg (21 %). Nach Schultypen zeigen sich besonders hohe Anteile
in Volksschulen (32,8%), Polytechnischen Schulen (40,0 %) und
Sonderschulen (44,1 %). Im Vergleich der Wiener Bezirke zeigt sich,
dass im 10. Wiener Gemeindebezirk (Favoriten) der Anteil der
Schüler/innen mit nicht-deutscher Umgangssprache mit 72 % im
Schuljahr 2023/24 am höchsten war. An zweiter und dritter Stelle
kamen der 16. Wiener Gemeindebezirk (Ottakring) und der 11. Wiener
Gemeindebezirk (Simmering) mit jeweils 67 %. Der 8. Wiener
Gemeindebezirk (Josefstadt) und der 1. Wiener Gemeindebezirk (Innere
Stadt) hatten die geringsten Anteile an Schüler/innen mit nicht-
deutscher Umgangssprache mit 25 % und 22 %.
Mehr als 52.000 außerordentliche Schüler/innen in Österreich
Im Schuljahr 2023/24 wurden in ganz Österreich rund 52.500 Kinder und
Jugendliche als außerordentliche Schüler/innen registriert – das
entspricht 4,6 % aller Schüler/innen. Als außerordentliche
Schüler/innen gelten jene, die nicht über ausreichende
Deutschkenntnisse verfügen, um dem Regelunterricht folgen zu können.
In Wien lag der Anteil mit 7,6 % am höchsten, gefolgt von
Oberösterreich (4,6 %) und Vorarlberg (4,1 %). Am wenigsten
außerordentliche Schüler/innen gab es in Kärnten (2,7 %), im
Burgenland (2,8 %) und in Tirol (3,2 %).
45 Prozent der Erstklässler an Wiener Volkschulen sind
außerordentliche Schüler/innen
Bei den Erstklässler/innen an Wiener Volksschulen lag der Anteil
der außerordentlichen Schüler/innen im Schuljahr 2024/25 bei 44,6
Prozent – ein Anstieg um rund 25 Prozent gegenüber 2022/23, als er
noch bei 36 Prozent lag. Die höchsten Werte wurden in Margareten (
73,8 %), Favoriten (63,1 %) und Brigittenau (62,7 %) verzeichnet,
während die niedrigsten Anteile in Mariahilf (18,9 %), Wieden (27,4 %
) und der Inneren Stadt (29,2 %) registriert wurden.
Religiöses Bekenntnis an öffentlichen Wiener Pflichtschulen:
Islam mit 41,2% an der Spitze
Im Schuljahr 2024/25 besuchten rund 112.600 Schüler/innen
öffentliche Volks-, Mittel-, Sonder- und polytechnische Schulen in
Wien. 41,2 % hatten ein islamisches Religionsbekenntnis und bildeten
damit die größte Gruppe. 34,5 % bekannten sich zu einer christlichen
Konfession – davon 17,5 % römisch-katholisch, 14,5 % orthodox und 1,7
% evangelisch. 23 % hatten kein religiöses Bekenntnis. Geringe
Anteile entfielen auf den Buddhismus (0,2 %) sowie das Judentum (0,1
%).
Die Zusammensetzung variiert stark nach Schultyp: In
Mittelschulen und Polytechnischen Schulen stellten muslimische
Schüler/innen mit je rund 49 % knapp die Hälfte der Schülerschaft.
Der christliche Anteil lag dort bei 31–33 Prozent, jener ohne
Bekenntnis bei 13–16 Prozent. In Volksschulen war das Bild
ausgeglichener (37,7 % islamisch, 32,1 % christlich, 26,2 % ohne
Bekenntnis).
Jeder sechste Lehrling hat eine ausländische Staatsangehörigkeit
/ Jugendliche mit Migrationshintergrund häufiger ohne Ausbildung oder
Beschäftigung
Im Jahr 2024 befanden sich in Österreich rund 106.500 Jugendliche in
einer Lehrausbildung. Davon besaßen 16,2 Prozent – also rund jeder
sechste Lehrling – eine ausländische Staatsangehörigkeit. Besonders
hoch ist der Anteil in der überbetrieblichen Lehrausbildung (37 %),
im Tourismus (22,5 %) und im Handel (19,3 %). Die größten Gruppen
kommen aus Deutschland, der Türkei und Rumänien.
Gleichzeitig waren 9 Prozent der 15- bis 24-Jährigen weder in
Ausbildung noch in Beschäftigung (NEET). Bei Jugendlichen mit
Migrationshintergrund lag der Anteil mit 13 Prozent fast doppelt so
hoch wie bei Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund (7 %). Am
stärksten betroffen sind Jugendliche der ersten Zuwanderergeneration
mit 14 Prozent.
Über die ÖIF-Factsheets
Die ÖIF-Factsheets liefern Zahlen, Daten und Fakten zu
Arbeitsmarkt, Asyl, Schule und Einbürgerungen und bereiten kompakt
und übersichtlich relevante Informationen zu Schwerpunktthemen aus
den Bereichen Integration und Migration auf. Das neue ÖIF-Factsheet
„Schule und Integration“ steht in der ÖIF-Mediathek zum Download zur
Verfügung.
Kostenlose ÖIF-Sprachlernmaterialien für Kinder und Erwachsene
Der ÖIF stellt allen Zuwander/innen – unabhängig vom
Aufenthaltstitel – über das frei zugängliche ÖIF-Sprachportal , die
größte kostenlose Online-Deutschlernplattform im deutschsprachigen
Raum, umfassende Online-Deutschkurs- und Lernmaterialien zur
Verfügung. Dort finden sich über 5.000 interaktive Übungen, mehr als
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Sprachkenntnisse können so ortsunabhängig, jederzeit und flexibel
erworben werden. Täglich nutzen rund 25.000 Personen dieses Angebot.