Wien (OTS) – Das KunstHausWien, ein Museum der Wien Holding, hört auf
sein
Bauchgefühl – und macht es zur Metapher für ökologische Prozesse:
Themen wie Verdauung und Verwesung gehen oft mit Unbehagen einher,
doch diese Prozesse bereiten vor allem den Nährboden für die
Entstehung von neuem Leben. Ausgehend davon konzipiert das Künstler*
innenkollektiv Fuzzy Earth die ortsspezifische Installation im
Projektraum Garage als Bauch des Universums. Wie können wir uns einen
planetarischen Stoffwechsel vorstellen? Die Installation ist vom
16.10.2025 bis 25.01.2026 im KunstHausWien zu sehen.
Stadträtin Veronica Kaup-Hasler: „Wenn Künstler*innen Werke
schaffen, die sich mit unserer Umwelt beschäftigen, hat dies das
Potenzial, sowohl die kreative als auch die gesellschaftliche
Landschaft nachhaltig zu beeinflussen. Solche künstlerischen Werke
fungieren als kraftvolle Katalysatoren für den Dialog und das
Engagement. Sie sind wichtig für alle Themen der Daseinsvorsorge und
können Menschen dazu inspirieren, über ihre persönliche Verantwortung
gegenüber der Umwelt nachzudenken.
Geschäftsführer Kurt Gollowitzer: „Im Rahmen ihrer
Nachhaltigkeitsstrategie beschäftigt sich die Wien Holding seit
Jahren mit Themen wie Bioabfallverwertung und Kreislaufwirtschaft.
Nun greift der Kunstbereich des Konzerns diese Fragestellungen auf
unerwartete Weise auf: Das KunstHausWien – ein Museum der Wien
Holding – setzt mit einem kreativen und symbolstarken Projekt ein
Zeichen für das Bewusstsein um die Stoffwechselprozesse unseres
Planeten.“
Direktorin Gerlinde Riedl: „Fuzzy Earth zeigen uns, dass
Verdauung und Verwesung keine Tabus sind, sondern ein unverzichtbarer
Nährboden für neues Leben. Am Ende wird die Ausstellung selbst zu
Erde, wodurch ökologische Transformation buchstäblich erfahrbar wird
– als Kreislauf, nicht als Ende. Und der gemeinsam gepflegte Kompost,
der als Humus mitgenommen werden kann, wird zum Sinnbild gelebter
Kreislaufwirtschaft.“
Anregung zum Perspektivenwechsel
Der alltägliche, gleichwohl immer noch rätselhafte Prozess der
Verdauung beruht auf einem komplexen System, das von unzähligen
Organismen in Balance gehalten wird und unseren Organismus in Balance
hält. Davon ausgehend schlägt die Ausstellung The Belly Knows Before
the Brain einen Perspektivenwechsel in Bezug auf den Stoffwechsel
vor: von einer körperlichen Funktion des Menschen hin zu einer
ökologischen Praxis, an der mehrere Arten teilhaben.
Das KunstHausWien erkundet einen solchen planetarischen Stoffwechsel
auf interaktive Weise und bietet gemeinsam mit Fuzzy Earth Workshops
an, in denen die Teilnehmer*innen Sauerkraut fermentieren oder Steine
lecken können.
Die Kurator*innen des Projekts, Stephan Kuss und Veronika Hackl: „The
Belly Knows Before the Brain verbindet komplexe Themen wie
Nährstoffkreisläufe, Tiefenzeit und das Zusammenspiel verschiedener
Spezies mit einer vielschichtigen sinnlichen Erfahrung. Der Titel
verweist dabei auf ein intuitives, körperlich verankertes Wissen.
Ausstellung und Public Programm regen die Besucher*innen dazu an,
nicht nur kognitiv, sondern auch durch den eigenen Körper zu erfahren
und (neu) zu verstehen.“
Die Ausstellung begreift ökologische Krisen als Störungen der
Stoffwechselströme unseres Planeten, darunter Bodendegradation,
geschwächte Nährstoffkreisläufe oder die Übernutzung endlicher
Ressourcen wie Phosphor. Ein Komposthaufen im Innenhof, der durch die
Fürsorge der Besucher*innen reift, verbindet das Innere mit dem
Äußeren. Seinen Anfang nimmt er am heutigen Eröffnungstag, und die
Gäste sind eingeladen, aktiv daran mitzuwirken. Nach Ende der
Ausstellung sind die Besucher*innen eingeladen, den entstandenen
Humus mit nach Hause zu nehmen.
Fuzzy Earth: “ The Belly Knows Before the Brain reflects on
planetary metabolism through acts of material sharing. The project
traces how matter circulates through human and more-than-human
bodies, connecting us to wider ecological systems. In times of war
and climate chaos, recognising these shared flows becomes an ethical
and political act of attention and responsibility.“
Über Fuzzy Earth
Fuzzy Earth (Tekla Gedeon und Sebastian Gschanes) arbeiten
forschungsbasiert an der Schnittstelle von Architektur, Design,
Kunst, Landwirtschaft und Technologie. Tekla Gedeon studierte
Architektur an der AA School in London und promoviert derzeit an der
MOME in Budapest zu Ernährung und Narrativen in der ökologischen
Kunst. Sebastian Gschanes ist Gärtner, Landschaftsarchitekt und
Forscher. Er untersucht Natur, Ökologie und Landwirtschaft praktisch
und theoretisch.
Das Projekt wird von einem umfangreichen Public Programme
begleitet, der Eintritt ist frei. Informationen dazu unter
www.kunsthauswien.com
Nähere Presseinformationen und -fotos unter
https://www.kunsthauswien.com/de/presse/
Pressefotos:
Fotos zur Aussendung sind im Pressebereich der Wien Holding unter
www.wienholding.at/Presse/Presseaussendungen abrufbar. Honorarfreier
Abdruck im Zuge der Berichterstattung unter Nennung des Copyrights.



