Wien (OTS) – Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 begrüßt, dass
sich
Burgendlands Landesregierung mit dem neuen Klimaschutzgesetz zur
Klimaneutralität 2040 bekennt: „Das Burgenland nimmt damit Kurs,
Österreich rasch ins Zeitalter erneuerbarer Energien zu führen.
Positiv ist auch, dass im Gesetz der Ausstieg aus fossiler Energie
bis 2040 fixiert und angekündigt wird, dass das Burgenland die
erforderlichen Maßnahmen innerhalb der Landeskompetenz ergreifen
wird. Dieser Ankündigung sollte nun rasch der längst überfällige,
verbindliche Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen folgen,“ so Johannes
Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
Wahlmüller in Richtung Bundesminister Totschnig: „Jetzt ist der
Bund klar gefordert. Mit dem Burgenland prescht nun ein weiteres
Bundesland beim Klimaschutzgesetz vor. Wir fordern daher
Bundesminister Norbert Totschnig auf, rasch einen Entwurf für ein
wirksames Klimaschutzgesetz vorzulegen. Gesetze auf Landesebene
brauchen einen bundesweiten, einheitlichen Rahmen.“
Positive Festlegungen aber auch blinde Flecken
Generell sieht GLOBAL 2000 in einer ersten Reaktion mit dem
burgenländischen Klimaschutzgesetz neben positiven Festlegungen, auch
einige blinde Flecken. So wird der Ausbau erneuerbarer Energie zwar
richtigerweise im Klimaschutzgesetz als Ziel hervorgehoben, aber auch
die Einsparung von Energie sollte nochals wichtiges Ziel verankert
werden. In einem zukünftigen Klimafahrplan müssen entsprechende
Energie-Sparmaßnahmen ergänzt werden und eine wichtige Rolle spielen.
Vor allem Kurskorrekturen bei Abweichung vom Zielpfand wurden
bislang weitestgehend links liegen gelassen. Ein stärkerer
Sofortmechanismus der bei drohender Nicht-Einhaltung sofort neue
Maßnahmen definiert und einführt, würde dem Gesetz noch mehr Biss
verleihen.
Paket für Wärmewende im Burgenland notwendig
GLOBAL 2000 weist erneut darauf hin, dass es im Burgenland dringend
ein Paket zur Umsetzung der Wärmewende benötigt. Ein konkreter
Maßnahmenplan zu thermischen Sanierungen und einem Austausch aller Öl
– und Gasheizungen bis 2040 ist nicht in Sicht.
Deutlich mehr als ein Drittel der burgenländischen Haushalte
heizt immer noch mit Öl- und Gas, dazu kommen noch fossile
Heizsysteme in Betrieben und Gewerbe, die statistisch nicht erfasst
werden. Zwar gibt es das Ziel, bis 2035 aus Ölheizungen auszusteigen,
aber das Umsetzungspaket fehlt. Für Gasheizungen sind sowohl
Ausstiegs-Ziele, als auch verbindliche Maßnahmen Fehlanzeige.
„Die Ankündigung der burgenländischen Landesregierung beim
Klimaschutz ernst zu machen, sehen wir sehr positiv. Das
Klimaschutzgesetz muss jetzt aber als Startschuss und nicht als
Schlusspunkt für weitere Umsetzungspakete begriffen werden. Dazu
gehört auch, dass sich das Burgenland in der Wärmeversorgung
unabhängig von Öl und Gas macht und damit zeigt, dass es auch in
diesem Bereich zu den Vorreitern gehören will“, so Wahlmüller
abschließend.
Info: GLOBAL 2000 hat 2025 mit einem umfassenden Bundesländer-
Wärmewendecheck die Fortschritte und Herausforderungen im Bereich
thermischer Sanierung und Umrüstung von Öl- und Gasheizungen
aufgezeigt:
– https://www.global2000.at/publikationen/klimareport-bundeslaender-
im-waermewende-check