Humanitäre Hilfe für Notleidende ist gelebte Menschlichkeit

Wien (OTS) – „ Die Menschen vor Ort haben fast nichts mehr zu essen,
Kinder
verhungern. Um nicht zu verdursten, trinken Bewohner Wasser aus
schmutzigen Lacken, denn die Versorgung mit sauberem Trinkwasser
wurde im Bürgerkrieg in der ganzen Region zum größten Teil zerstört.
In den Flüchtlingslagern leben traumatisierte Menschen – oft Frauen
allein mit ihren Kindern – seit über zwei Jahren auf engstem Raum.
Die kleinen Kinder kennen nichts anderes mehr. Es herrscht
Hoffnungslosigkeit. Ich habe oft in leere Augen geschaut. “

Es sind dramatische Situationen, über die Wolfgang Wedan,
Globaler Nothilfe-Koordinator der österreichischen
Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, bei seinen Besuchen in der
äthiopischen Krisenregion Tigray berichtet. Fast drei Jahre nach Ende
des verheerenden Bürgerkrieges ist die Lebenssituation für viele der
Menschen weiterhin katastrophal. Um das zu ändern, leistet Jugend
Eine Welt gemeinsam mit seinen Don Bosco-Projektpartnerinnen und –
partnern vor Ort Humanitäre Hilfe. Im Rahmen eines von der
Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) geförderten
Projektes werden beispielsweise in den Städten Shire, Adwa und
Mekelle öffentliche Brunnen saniert, damit sich die Menschen dort
sauberes Trinkwasser holen können. Auch vielerorts zerstörten Schulen
werden wieder aufgebaut.

Steigender Bedarf

Diese Hilfe für die Menschen in Tigray ist eines von mehr als 200
Humanitären Nothilfe-Projekten, die Jugend Eine Welt seit seiner
Gründung 1997 unterstützt hat. Elementare Hilfe für durch Natur- und
Umweltkatastrophen, Pandemien, Hungersnöte, zerstörerische Konflikte
und Kriege oft schuldlos in Not geratene Menschen. „ Die Zahl der
Fälle, in der wir Humanitäre Hilfe leisten, ist in den letzten Jahren
deutlich gestiegen “, sagt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard
Heiserer mit Blick auf den heutigen „Welttag der Humanitären Hilfe“.
Allein im Vorjahr handelte es sich bei elf von insgesamt 134
unterstützten Projekten um humanitäre Nothilfe. Wie etwa die seit
Kriegsausbruch laufende Unterstützung der vielen Binnenflüchtlinge in
der Ukraine.

Jugend Eine Welt hat in Sachen Humanitärer Hilfe einen Vorteil,
der zugleich eine Verpflichtung beinhaltet. Dank des weltumspannenden
Don Bosco-Netzwerkes sind in der Regel immer Projektpartnerinnen und
-partner in den von einer Katastrophe betroffenen Gebieten vertreten,
die seit Jahren in der Gesellschaft verankert und anerkannt sind. Sie
müssen nicht erst nach einer Katastrophe extra anreisen. Was die
rasche und effektiv Umsetzung von Hilfsmaßnahmen sehr erleichtert,
wie beispielsweise in diesem Jahr nach dem verheerenden Erdbeben im
Myanmar. Heiserer: „W ir sind da immer aus erster Hand informiert,
was wo genau gebraucht wird und unsere Partner agieren unmittelbar
und vertrauensvoll mit einem gewachsenen Netzwerk vor Ort. “

Appell für ausreichende staatliche Unterstützung

„ Dank unserer treuen Spenderinnen und Spender können wir auch in
Notfällen helfen, aber um dabei rasch und effizient zu sein, braucht
es zudem die staatliche Unterstützung etwa durch die Austrian
Development Agency (ADA) „, erklärt Heiserer. Diese ausreichende
Unterstützung des Staates scheint jedoch in Österreich besonders in
Hinblick auf die angeordneten Einsparungen im Staatshaushalt in
Gefahr zu sein – obwohl zugleich die Zahl der Menschen, die weltweit
auf Humanitäre Hilfe angewiesen sind, laufend steigt.

Jugend Eine Welt schließt sich deshalb dem Appell des
entwicklungspolitischen Dachverbands AG Globale Verantwortung an, der
am heutigen Welttag der Humanitären Hilfe mit einem „Radkonvoi der
Menschlichkeit“ die Bundesregierung dazu auffordert, sich klar für
die Einhaltung des Humanitären Völkerrechts einzusetzen und gemäß
internationaler Verpflichtungen entsprechend dazu beizutragen, den
weltweit gestiegenen humanitären Bedarf zu stillen. „ Während der
humanitäre Bedarf und die Anzahl schutzsuchender Menschen weltweit
explodiert, kürzen immer mehr Geberländer ihre Budgets und schaffen
damit eine neue Realität in der internationalen Zusammenarbeit – auch
Österreich. Immer weniger lebensrettende Hilfe kommt im Sudan, im
Gazastreifen und in anderen, oftmals langanhaltenden und vergessenen
Krisen an. Die Regierungen der Geberländer dürfen nicht länger
ignorieren, dass die Budgetkürzungen in der Entwicklungspolitik und
Humanitären Hilfe weitreichende Folgen haben – letztlich auch für die
eigenen Länder “, warnte Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale
Verantwortung.

Ergänzung mit privaten Mitteln

„ Um unser Hilfspotential entsprechend gut nutzen zu können,
brauchen wir eine solide staatliche Unterstützungsbasis mit
entsprechend ausreichend dotierten Mitteln, welche Jugend Eine Welt
mit privaten Spendenmittel ergänzt “, so Reinhard Heiserer
abschließend. Nur so lasse sich bei kriegerischen Konflikten, bei
plötzlich auftretenden Natur-Katastrophen und Hungersnöten den
betroffenen Menschen wirklich helfen: „Das rettet Leben, lindert Leid
und gibt den Menschen Hoffnung in der Not – das ist gelebte
Menschlichkeit. “

Spendenkonto Jugend Eine Welt: AT66 3600 0000 0002 4000

Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden

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