Grüne Wien/Pühringer, Stark, Salis-Samaden: Platz am Ring neu verteilen

Wien (OTS) – Auf keinem anderen Wiener Rad- und Gehweg ist mehr los
als am Ring:
Rund 2 Millionen Fahrten wurden letztes Jahr gezählt, an Rekordtagen
sind es sogar über 10.000 täglich, obwohl viele den Ring mittlerweile
meiden. Dazu kommen unzählige Fußgänger:innen und Tourist:innen, die
die Prachtbauten der Stadt besichtigen. Die rund 5 Kilometer lange
Strecke vom Ringturm über die Uni, Oper bis zur Urania ist eine
zentrale Verkehrsroute der Stadt – für Öffi-Nutzer:innen,
Autofahrer:innen und Radfahrer:innen. Der Anteil an Radfahrer:innen
am Ring stieg in den letzten Jahren, das ist sehr erfreulich. Leider
kommt es aber täglich zu Konflikten, weil es sich einfach nicht mehr
ausgeht: Fußgänger:innen und Radfahrer:innen haben zu wenig Platz.
Großteils sind Geh- und Radweg schlecht oder gar nicht baulich
getrennt. Der Radweg wechselt häufig die Seite mit dem Gehweg – damit
sind Konflikte vorprogrammiert. Die Wiener Grünen haben heute ihr
Konzept für einen zeitgemäßen Ring präsentiert.
„Die Ringstraße ist Wiens historisches Aushängeschild, doch viele
Wiener:innen meiden sie. Kein Wunder: drei bis vier Spuren mit
starkem Autoverkehr, zugeparkte Nebenfahrbahnen und ständige
Konflikte zwischen Radfahrer:innen und Fußgänger:innen. Wir Grüne
wollen den Ring wieder zum Strahlen bringen – und ihn für
Fußgänger:innen, Tourist:innen, Radfahrer:innen sicherer,
ansprechender und vor allem zeitgemäß umgestalten”, so die Grüne
Parteivorsitzende Judith Pühringer.

Platz neu verteilen – Nebenbahnen öffnen

Damit alle Menschen sicher und bequem am Ring unterwegs sein
können, soll der Rad- und Fußverkehr entlang der gesamten Ringstraße
getrennt geführt werden: Die Nebenfahrbahnen werden dafür zu
Fahrradstraßen bzw. baulich getrennten Radwegen umgestaltet. Wo
notwendig, können sie als „Service-Straßen“ für Lieferverkehr, Taxis
oder Hotelzufahrten nutzbar bleiben.
„Bereits unter Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou haben wir Grüne
große Ideen für den Ring vorgelegt. Doch mit der SPÖ waren sie
bislang nie umsetzbar. Jetzt ist die Zeit gekommen, diese Debatte neu
zu führen. Unser Ziel: ein zeitgemäßer Ring – das heißt fahrrad- und
fußgängerfreundlich und mit mehr Bäumen, die auch in 100 Jahren noch
Schatten spenden“, so Mobilitätssprecher Kilian Stark.
„Ich bin, wie viele Bewohner:innen der Inneren Stadt, täglich mit
meinen Kindern am Ring unterwegs – zu Fuß, mit dem Kinderwagen und
auch am Rad. Dabei sehe ich, wie wichtig es ist, Geh- und Radverkehr
klar zu entflechten. Öffnen wir die Nebenfahrbahnen für durchgängige
Fahrradstraßen und großzügige, sichere Gehbereiche – und die
Sicherheit steigt sofort spürbar“, so Melanie Salis-Samaden, stv.
Klubobfrau der Grünen Innere Stadt.

Das Grüne Konzept im Detail:

– Öffnung der Nebenfahrbahnen für das Radfahren: Die Nebenfahrbahnen
des Rings sollen durchgängige Radwege werden. Eine rote Färbung nach
niederländischem Vorbild signalisiert, wo der Radweg verläuft. Auch
Schanigärten sollen wo möglich Platz finden.

– Durchgängige Allee und breiter Gehweg: Die sogenannte Reitallee –
also der heutige Geh- und Radbereich zwischen den Bäumen – soll in
Zukunft durchgehend den Fußgänger:innen zur Verfügung stehen. So wird
der schönste Ort am Ring zur Flaniermeile für die Fußgänger:innen.

– Ampelgeregelte Kreuzungen sollen zugunsten von Straßenbahn, Rad-
und Fußverkehr optimiert werden. Straßenbahnen sollen konsequent
bevorrangt werden. Ebenso sollen Radfahrende durch lange Rotphasen
nicht mehr ausgebremst werden.

– Verbesserungen für Lieferverkehr: Es soll selbstverständlich für
den Lieferverkehr weiterhin möglich sein, zufahren zu können. Der
Vorteil des Grünen Vorschlags: verkehrsberuhigte, geordnete
Nebenfahrbahnen, keine Behinderung durch Durchzugsverkehr, freie
Lieferzonen.

– Mehr Grün statt heißem Asphalt: Neben durchgängigen Baumreihen
braucht es auch gezielte Nachpflanzungen – besonders an Stellen wie
dem Schwarzenbergplatz, wo eine der größten Baumlücken der Ringstraße
klafft. In Teilen der Nebenfahrbahnen könnte eine dritte Baumreihe
entstehen. Insgesamt könnten so rund 250 neue Bäume gepflanzt werden.

– Keine großen Baustellen durch schrittweise Umsetzung: Die
Umgestaltung kann abschnittsweise erfolgen. Jede größere Baustelle am
Ring bietet die Chance, einen Teil des Gesamtkonzepts umzusetzen. So
kann der Umbau innerhalb von 3 bis 5 Jahren erfolgen, ohne dass der
gesamte Ring gleichzeitig umgebaut werden muss.

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