Wien (OTS) – Es ist eines der ältesten Gewerbe Österreichs: die
Schaustellerei.
Wer in dieser Branche arbeitet, ist monatelang auf Achse. Die Saison
dauert rund 120 Tage. Pro Jahr werden etwa 20 Volksfestplätze
angefahren und bis zu 100.000 Kilometer mit riesigen Sattelschleppern
und Wohnwägen zurückgelegt. Es ist ganz ein spezieller Beruf:
körperlich anstrengend, wetterabhängig – aber, so sagen die
SchaustellerInnen: „einer der schönsten Berufe der Welt, weil du den
Menschen Freude bereitest“. Es herrscht ein buntes Treiben, grelle
Lichter, laute Musik, für jedes Alter ist etwas dabei – ob
Schiffsschaukel, Karussell, Tagada, Geisterbahn oder Autodrom. Was
man am Kirtag oft aber nicht sieht, ist die körperlich anstrengende
Arbeit, die Schausteller:innen leisten, und die vielfältigen
logistischen Herausforderungen. Für die „Am Schauplatz“-Reportage
„Ein Leben für das Ringelspiel“ – zu sehen am Donnerstag, dem 28.
August 2025, um 21.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON – begleitete Gudrun
Kampelmüller Schausteller:innen mit ihren Fahrgeschäften auf kleine
und große Volksfeste quer durch Österreich und blickt hinter die
Kulissen eines schillernden Geschäfts.
Das Schausteller-Gewerbe ist hauptsächlich in Familienunternehmen
organisiert. Die Dynastien der oberösterreichischen Familien Avi und
Schlader reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die
Kulturwissenschafterin Veronika Barnaš hat sich für ihre Doktorarbeit
intensiv mit dem „fahrendem Volk“ beschäftigt. Früher zählten
Schaustellerfamilien zu Randexistenzen und galten schnell als ehrlos
und potenziell kriminell. Wie ist das heute? Und wie geht es
eigentlich Frauen in diesem harten Gewerbe?
„Am Schauplatz“ begleitet das Kärntner Schwesternpaar Monika und
Silvia Pötscher zu einem Kirtag im Gurktal. Die beiden haben vor mehr
als drei Jahrzehnten die Fahrgeschäfte von ihrem Vater übernehmen
müssen, als dieser schwer erkrankt ist. „Die Kollegen haben uns keine
zwei Jahre gegeben“, schmunzelt Silvia Pötscher. Jetzt sind die
beiden eine Institution. „Kirmes-König“ Ludwig Rieger ist Chef eines
der größten Schaustellerbetriebe hierzulande – seit Kurzem mischt er
auch bei einer Dokuserie im deutschen Privatfernsehen mit. Der Welser
ist Inhaber von Fahrgeschäften wie der „Crazy Mouse“, einem Riesenrad
und seit Neuestem auch der größten transportablen Achterbahn
Österreichs mit Namen „Feuer und Eis“.