Bundesjugendvertretung: Besserer Schutz vor Jugendverschuldung durch Finanzbildung gefordert

Wien (OTS) – Die Bundesjugendvertretung (BJV) ruft zum Weltspartag
die Regierung
auf, Finanzbildung dauerhaft im Schulunterricht zu verankern. Denn
laut Schuldnerberatung gehört mangelndes Wissen über Finanzen zu den
häufigsten Ursachen für Überschuldung bei jungen Menschen unter 30
Jahren. Dabei wäre es entscheidend, dass Jugendliche früh verstehen,
wie sie ihre Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten. „Finanzielle
Entscheidungen treffen wir heute früher denn je – oft digital,
schnell und mit wenig Überblick über langfristige Konsequenzen. Die
Schule muss aufgrund dieser neuen Art von Konsum junge Menschen
darauf vorbereiten, verantwortungsvoll mit Geld umzugehen“, erklärt
BJV-Vorsitzender Sebastian Stark.

„Buy now, pay later“ als unterschätzte Schuldenfalle

Digitale Bezahlangebote wie „Kaufe jetzt, zahle später“
erleichtern schnelle Konsumentscheidungen. Dabei unterschätzen junge
Menschen häufig wiederkehrende Ratenzahlungen. So war laut
Schuldenreport 2025 im vergangenen Jahr rund jede fünfte Person in
Beratung unter 30 Jahre alt. Die durchschnittlichen Schulden beliefen
sich auf über 30.000 Euro. Auch die Ö3-Jugendstudie zeigt klar: „Über
80 Prozent der Jugendlichen wünschen sich mehr Finanzbildung in der
Schule. Wir brauchen klare Strukturen im Unterricht, damit
Jugendliche nicht erst dann Hilfe bekommen, wenn sie bereits in der
Schuldenberatung sitzen“, betont BJV-Vorsitzender Ahmed Naief.

Rasche Modernisierung der Lehrpläne nötig

Aus BJV-Sicht muss bei der im Regierungsprogramm angekündigten
Anpassung der Lehrpläne aber nicht nur mehr Finanzbildung mitgedacht
werden: Es braucht generell mehr Tempo bei der Modernisierung des
Bildungssystems. „Die Schule soll nicht nur Wissen vermitteln,
sondern muss auch möglichst der Lebensrealität junger Menschen
entsprechen. Dafür braucht es kritische Finanzbildung, aber auch
politische Bildung“, so die beiden Vorsitzenden.

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