Wien (OTS) – Der heurige Juni hat Österreich auf erschütternde Art
und Weise vor
Augen geführt, wie verletzlich Schulen sein können. Schülerinnen und
Schülern sollen aber ein sicheres Lernumfeld haben, Schulen ein
sicherer Raum für Entfaltung, Förderung und Lehre sein.
Deswegen haben die Bundesministerien für Inneres (BMI) und
Bildung (BMB) ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung der
Schulsicherheit und Gewaltprävention ausgearbeitet. Der
Ministerratsbeschluss vom 18. Juni 2025 bildet dafür den politischen
und operativen Rahmen. Zum Schulbeginn im Herbst veröffentlichen
Innenminister Gerhard Karner und Bildungsminister Christoph
Wiederkehr die Kernpunkte des Maßnahmenpakets.
„Sicherheit in Schulen kann nur durch einen engen Austausch
zwischen allen Beteiligten und Verantwortlichen weiterentwickelt
werden. Durch gemeinsame Analysen sollen maßgeschneiderte Konzepte,
die dem jeweiligen Standort angepasst sind, erarbeitet werden. Es
geht um die höchstmögliche Sicherheit für unsere Kinder und
Lehrerinnen und Lehrer“, sagte Innenminister Gerhard Karner.
Kernpunkte des Sicherheitspakets
Prävention und Schulung: Ab dem Schuljahr 2025/26 werden
österreichweit Sicherheitsschulungen für Lehrkräfte eingeführt – in
Präsenz und digital. Außerdem werden bestehende Sicherheits- und
Präventionskonzepte nachgeschärft, das Community Policing ausgebaut
sowie neue Sicherheitspartnerschaften zwischen BMI und BMB ins Leben
gerufen.
Bildungsminister Christoph Wiederkehr hielt im Vorfeld fest:
„Nach dem verheerenden Amoklauf in Graz war es notwendig, die
bestehenden Sicherheitskonzepte in Schulen nachzuschärfen, die
Prävention zu intensivieren und die Zusammenarbeit mit der Polizei zu
verstärken, damit die Schule ein sicherer Raum für alle ist. Es freut
mich, dass es in enger Kooperation mit dem Innenministerium gelungen
ist, ein entsprechendes Sicherheitspaket, das ab dem Schulstart
Gültigkeit hat, umzusetzen!“
Früherkennung und Zusammenarbeit
In Schulen wird ein standardisiertes Bedrohungsmanagement
etabliert. Ein zentraler Bestandteil sind dabei Fallkonferenzen mit
Polizei, Jugendhilfe und Schulpsychologie. Die Effektivität von
gezielten Fallkonferenzen bei erkannten Risikopersonen hat sich bspw.
im Kampf gegen häusliche Gewalt seit Jahren bewährt.
Zudem wird der interdisziplinäre Datenaustausch im rechtlichen
Rahmen gefördert, um Risiken bestmöglich zu identifizieren und
präventive Maßnahmen frühzeitig zu ermöglichen.
Sicherheitskonzepte und Notfallpläne: Diese Konzepte an Schulen
werden überprüft und weiterentwickelt. Die Bundespolizei wird hierbei
bestmöglich ihre Expertise einbringen.
Klares Zeitkonzept für Maßnahmen
Im August 2025 wird ein aktualisierter Leitfaden „Sicherheit in
öffentlichen Gebäuden“ vorgestellt (Details siehe letzter Absatz). Im
September folgen Fachvorträge und Vernetzungstreffen mit
Bildungsdirektionen. Ab 19. September starten außerdem regionale
Schulsicherheitsforen.
Darüber hinaus stehen in jeder Polizeidienststelle speziell
geschulte Sicherheitsbeauftragte als erste Ansprechpersonen für
Schulleitungen zur Verfügung: Insbesondere bei Schülersuspendierungen
oder auffälligem Verhalten sind die Schulleitungen ausdrücklich
aufgefordert, die Sicherheitsbeauftragten proaktiv zu kontaktieren.
Informationsbroschüre des Bundeskriminalamtes
Mit der Neuauflage der Broschüre „Sicherheit in öffentlichen
Gebäuden“ legt das Bundeskriminalamt eine aktuelle
Informationsgrundlage und Handlungsanleitung für Bedienstete sowie
Führungskräfte in öffentlichen Gebäuden vor.
Sie dient als praxisnahes Werkzeug, um die Sicherheit in Gebäuden
mit Parteien- oder Kundenverkehr sowie Betreuungsfunktion zu erhöhen,
etwa Gerichtsgebäude, Bezirkshauptmannschaften, Gemeindeämter,
Liegenschaften des Arbeitsmarktservice, Schulen, aber auch z.B.
Einkaufszentren und andere Gebäude mit großer Besucherfrequenz –
insbesondere jene Einrichtungen, die keinen privaten
Sicherheitsdienst beschäftigen und nicht unter den Bereich „kritische
Infrastruktur“ fallen.
Die aktualisierte Broschüre ist öffentlich und unter diesem Pfad
zum Herunterladen verfügbar:
https://media.bmi.gv.at/s/ybFDfsrQNepw6Yn .